
Montag, 17.06.2019
Start: Kandellen (1.500m)
Ziel: Bonner Hütte (2.340m), Pfannhorn (2.663m), Gaishörndl (2.615m)
Wir starten heute etwas früher und sind bereits um 8.30 Uhr am Wanderparkplatz in Kandellen oberhalb von Toblach. Das Wetter ist wieder herrlich und wir freuen uns auf unser erstes Etappenziel die Bonner Hütte, von der man einen tollen Ausblick haben soll. Der Weg soll relativ steil sein und etwa 2 Stunden Aufstieg erfordern.
Der Weg führt in der Tat direkt sehr steil eine Fahrstraße hoch in den Wald. Schon nach kurzer Zeit kommen wir ins schwitzen, für gemütliches eingehen gibt's heute keine Möglichkeit. Aber so bringen wir schnell die ersten Höhenmeter hinter uns und kommen zügig voran.


Der Weg ist wirklich durchgehend steil. An einer Weggabelung können wir wählen zwischen 14% und 28% Steigung. Wir entscheiden uns für die steilere Variante, sicherlich ist das der schnellere Weg 😀
Sehr viel steiler wird der Weg aber gar nicht, der Weg ist wirklich schön und bietet immer wieder schöne Ausblicke zwischen den Bäumen auf die umliegenden 3.000er.

Der Weg führt jetzt in immer steilere Kehren durch den Wald und wir sind bereits nach einer Stunde nass geschwitzt. Aber wir scheinen gut voran zu kommen. Kurz darauf treten wir aus dem Wald heraus und erreichen eine Almwiesen, oberhalb thront die Bonner Hütte, die aber sicherlich noch 250-300 Höhenmeter entfernt liegt. Immerhin ist das Ziel jetzt schon einmal in Sicht und wir laufen nach kurzer Trinkpause jetzt in steilen kehren über die Almwiesen.
Etliche Kühe grasen hier oben und stehen uns immer wieder im Weg, etwas mulmig ist das schon. Immerhin hört man immer wieder von angriffen von Kühen auf Wanderer, wir kommen aber ohne Zwischenfälle davon 😊

Der Weg zieht sich ganz ordentlich, auch wenn die fantastische Aussicht die Mühen entlohnt. Die Hütte rückt Stück für Stück näher und nach insgesamt 1,5 Stunden reiner Gehzeit stehen wir auf der schönen Sonnenterrasse. Wir haben die anvisierte Zeit auch heute wieder deutlich unterboten 😀
Auf der Terrasse begrüßt uns die Hüttenfamilie freundlich, die bei Kaffee und Kuchen in der Sonne sitzen. Wir scheinen heute morgen die einzigen Gäste zu sein und bestellen uns erstmal
kühle Getränke.

Die Hütte ist wirklich schön und die Wirtsleute sehr nett, aber wir wollen ja noch etwas höher heute und so brechen wir nach einer halben Stunde zu unserem ersten Gipfelziel dem Pfannhorn auf. Auf dem Schild steht 1 Stunde, "wenn ihr in 1,5 Stunden hier hoch gekommen seid, seid ihr in 40 Minuten ob", meint der Hüttenwirt. Na dann... 😀
Der Weg führt oberhalb der Hütte jetzt etwas schmaler aber nicht weniger steil auf einen Sattel, hier kommt das Kreuz schon in Sicht. Wir laufen quasi ohne Pause durch und haben einen guten Rhythmus gefunden und stehen tatsächlich nach 40 Minuten am Gipfel, den wir heute mit 2 anderen Wanderern für uns alleine haben, toll!

Wir haben mittlerweile doch ziemlich Hunger und so machen wir erstmal Brotzeit. Der Blick hier oben ist wirklich fantastisch, insbesondere die drei Zinnen sind von hier oben perfekt in Szene gesetzt und präsentieren sich eingerahmt von 2 großen 3.000er wie in einem Schaukasten.
Da wir noch einen weiteren Gipfel machen wollen, brechen wir nach 15 Minuten wieder auf.

Wir haben jetzt die Wahl: entweder relativ weit absteigen und dann rauf auf den nächsten Gipfel oder den direkten Weg über den teilweise schneebedeckten Grat. Wir versuchen den direkten Weg, da uns dort auch Leute entgegen kommen und es offensichtlich gut machbar ist. Allerdings treffen wir unterhalb vom Kreuz direkt auf das erste Schneefeld, welches aber nicht steil und gut begehbar ist.


Der Weg ist gut zu gehen und das Kreuz vom Gaishörndl kommt schnell in Sicht. Allerdings müssen wir zunächst in eine senke absteigen, bevor es dann wieder ziemlich steil hinauf geht.
Wir sind aber wirklich gut und sicher unterwegs und erreichen zügig das Gaishörndl auf 2.615m - zweiter Gipfel heute!

Es ist recht windig und kalt hier oben und wir sind bereits 4,5 Stunden unterwegs. Ab hier sind es noch 1.100 Höhenmeter im Abstieg, daher brechen wir schnell Richtung Tal auf. Wir entscheiden uns an einer Weggabelung für einen anderen Weg ins Tal. Dieser ist ähnlich weit aber so haben wir noch etwas Abwechslung. Auf dem oberen Stück haben wir wieder einige Schneefelder zu queren, auf ca. 2.200m wird das Gelände aber entspannter und wir laufen zügig den schmalen Pfad hinunter ins Tal.

Es hat sich gelohnt den anderen Weg zu nehmen, weite Almwiesen, ein kleiner Bergbach, Kühe und Ziegen und das alles vor den großen 3.000ern der Dolomiten - ein Traum!

Nach 4.15 reiner Gehzeit erreichen wir wieder das Auto. Komoot hat die Tour mit der Einstellung "Gut in Form" mit 6 Stunden angegeben. Wir können wirklich zufrieden sein und freuen uns auf Kaffee und Kuchen in unserem Turmchalet!
Kommentar schreiben