
Freitag, 21.06.2019
Start: Hotel Pragser Wildsee (1.470m)
Ziel: Aussichtspunkt Grande Apostolo (1.980m), Grünwaldalm (1.580m)
Heute geht's nochmal zum Pragser Wildsee, den wir uns heute mal von oben ansehen wollen. Auf dem Weg zum Grande Apostolo soll es einen tollen Aussichtspunkt auf ca. 2.200m Höhe geben, das ist unser Ziel. Wir starten um 8.30 Uhr um noch etwas Ruhe AM See zu haben, bevor später die unzähligen Touristen den See bevölkern.



Es ist einfach traumhaft schön hier am See. Das blaue-grüne Wasser glitzert in der Morgensonne, das Bootshaus mit den kleinen Fischerbooten liegen friedlich da und über allem wacht der mächtige Seekofel. Es ist kein Wunder, dass dieser Ort zu den absoluten Hotspots in den Alpen gehört. Leider spürt man den Tourismus an jeder Ecke und wir sind froh, so früh heute morgen noch etwas Ruhe zu haben. Wir laufen links herum um den See und biegen aber recht bald links in den Wald ein, um den Aufstieg auf den Grande Apostolo zu beginnen.


Der Weg führt zunächst steil dann etwas abflachend in den lichten Wald. Zunächst auf einer breiteren Schotterstraße dann über einen kleinen Pfad führt der Weg bergan. So früh am morgen ist die Stimmung einfach eine ganz besondere im Wald!
Nach 20 Minuten erreichen wir ein großes Schotterfeld, auf dem es jetzt offensichtlich hoch geht. Der weitere Weg ist von hier völlig unklar, in der angezeigten Richtung stehen nur hohe Felswände, wir sind gespannt!


Der Weg scheint tatsächlich an diesen steilen Felswänden hoch zu gehen. Auf der Karte ist der gesamte Weg als "gestrichelt" eingezeichnet, also mittelschwer. Wir sind gespannt wie es hier weiter geht. Erst einmal führt der Weg auf einem schmalen Steig immer eng an der Felswand entlang hinauf.


Es ist ein spektakulärer Weg hier hinauf! Eng entlang an den senkrechten Wänden schlängelt sich der Pfad hinauf mit wunderbaren Ausblicken nach unten, ein richtiger Panoramaweg! An einigen Stellen merkt man allerdings, das die Wegewarte hier noch nicht gearbeitet haben, einige Passagen sind vom Geröll übersät und teilweise ist der Weg kaum noch zu erkennen. Allerdings kann man sich hier unmöglich verlaufen, da wir uns im Zweifel immer eng an der Felswand orientieren. Wir kommen zügig voran und haben nach etwa 45 Minuten bereits über die Hälfte des Aufstiegs geschafft.


Zwischendurch ist der Weg wieder etwas breiter, bleibt aber eng an den Felswänden. Nach einer guten Stunde erreichen wir einen Abzweig, an dem es rechts zum Aussichtspunkt. Wir wählen diesen Weg und erreichen nach wenigen Minuten ein offenes Plateau. Der Blick nach unten ist atemberaubend. Wir sind überrascht, wie hoch wir gestiegen sind. Der See liegt jetzt ca. 500 Höhenmeter unter uns, ein traumhafter Anblick. Wir lassen uns auf der Bank nieder und genießen den tollen Ausblick 😍



2 Meter vor der Bank bricht das Gelände fast senkrecht ab, das ist schon etwas Schwindel erregend und wir halten ausreichend Abstand 😀
Nach einer Rast entscheiden wir uns für den Abstieg, der sicherlich ähnlich viel Zeit in Anspruch nehmen wir wie der Aufstieg. Aber wir haben es gerade einmal 10 Uhr und noch den ganzen Tag Zeit. So schreiten wir langsam wieder talwärts auf dem gleichen Weg wie beim Aufstieg.




Der Abstieg geht uns gut von der Hand, auch wenn abschüssiges, teilweise etwas ausgesetztes Schottergelände nicht unser Lieblingsgelände ist. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir wieder das Schotterfeld, ab hier tauchen wir wieder in den Wald ein und das Gelände entspannt sich.

Zurück am See entscheiden wir uns noch für eine Umrundung und den ca. 30 minütigen Abstecher zur Grünwaldalm. Hier am See ist mittlerweile richtig Verkehr. Allerdings sind es wirklich ausschließlich Touristen die hier spazieren gehen. Wir werden tatsächlich immer wieder komisch angesehen mit unserem großen Rucksack und den schweren Stiefeln sind wir hier unten in der falschen Welt. Zügig Bahnen wir uns den Weg Richtung Alm, ab dem Abzweig vom See sind es etwa 20 Minuten. Hier wird es direkt auch spürbar ruhiger, wobei die Alm heute sehr gut besucht ist.
Wir kriegen aber noch einen Platz und nehmen eine schnelle Schorle ein, bevor wir zurück zum See laufen und die Umrundung vervollständigen.



Der Weg ist uns zu voll und der Himmel mittlerweile bewölkt. Wir sind aber sehr zufrieden mit dieser tollen Halbtagestour, die uns in eine spektakuläre Landschaft geführt hat. Mit Blick auf die zurück gelegte Strecke und das Hohenprofil haben wir uns jetzt den Kuchen in unserem Turmchalet wirklich verdient.

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