
Dienstag, 25.06.2019
Start: Sas Rigais Hütte (1.680m)
Ziel: Zendleser Kofel (2.422m), Schlüterhütte (2.306m), Geisleralm (1.996m)
Heute sind wir im wunderbaren Vilnößtal unterwegs und wollen uns die bekannten Geißlerspitzen mit den Hauptgipfeln Furchetta (3.025m) und Sas Rigais (ebenfalls 3.025m). Wir begnügen uns aber mit dem etwas niedrigeren Zendleser Kofel, der immerhin 2.422m misst und eine gute Aussicht bieten dürfte.
Das Wetter ist aktuell noch etwas bewölkt, dies wird sich im Laufe des Tages aber ändern, es sind wieder Sonne und 36°C zumindest im Tal angesagt.
Wir starten an der Sas Rigais Hütte, diemorgens um 8.00 Uhr noch geschlossen hat, erstes Ziel ist Kaserillenalm, an der wir frühstücken wollen.

Es geht zunächst über eine Forststraße relativ gemütlich durch den Wald, an einigen Stellen allerdings schon recht steil. Wir haben aber so früh M morgen ein gutes Tempo und kommen zügig voran. Nach etwa 35 Minuten erreichen wir schon die Kaserillenalm und machen eine Frühstückspause.


Wir genießen die Sonne und frühstücken ausgiebig, bevor wir wieder aufbrechen. Das nächste Ziel ist der Gipfel des Zendleser Kofel, immerhin noch über 500 Höhenmeter entfernt.
Hinter der Alm steilt der Weg deutlich auf und wir verlassen den Forstweg und sind nun auf einem kurzen, schmalen Steig Richtung Wald unterwegs. Der Himmel reisst jetzt auf und wir haben das erste Mal relativ freien Blick auf die Geißlerspitzen, mega 😍

Wir passieren ein Gatter und sind nun auf einer großen Almwiesen unterwegs. Auf Schildern wird vor den Kühen gewarnt, die Bereits Kälber bekommen haben, man sollte Abstand halten...
Wir wandern auf einem breiten Pfad über die Almwiesen und entdecken in der Tat immer wieder kleine Kälber. Die Herde ist aber ganz friedlich gestimmt und wir kommen ohne Probleme vorbei ☺️


Wir passieren erneut ein Gatter und erreichen den Fuß eines großen Grashanges. Der Weg führt offensichtlich hier quer hinauf, sodass wir den Zendleser Kofel einmal fast umrunden um dann über die Rückseite zum Kreuz gelangen. Das Gelände ist sehr steil und quasi nicht markiert. Die wenigen Pfadspuren verlaufen sich immer wieder und wir steigen mit Hilfe des GPS weglos den Hang hinauf. Dieser letzte Anstieg ist konditionell durchaus fordernd und wir sind froh, als wir nach insgesamt 1,5 Stunden auf dem Scheitelpunkt stehen. Von hier fehlen nur noch etwa 50-60 Höhenmeter über einen breiten Grat zum Gipfel.


Auf dem Wegweiser an der Sas Rigais Hütte war der Gipfel mit 2 Stunden und 20 Minuten angegeben, wir haben jetzt 1 Stunde 40 netto Gehzeit gebraucht. Und das, obwohl wir zwischendurch das Gefühl hatten rückwärts zu gehen. Zufrieden lassen wir uns hinter dem Kreuz nieder und genießen die schöne Aussicht über das Vilnößtal, auch wenn es aktuell sehr diesig ist und die weiter entfernten Berge kaum erkennbar sind.


Unser Tagesziel ist somit schon erreicht, eigentlich geht es je2nur noch ins Tal zurück. Allerdings wollen wir einen anderen Weg zurück nehmen und noch die Schlüterhütte besuchen, die etwa 150 Höhenmeter unter uns liegt.
Wir steigen also an der Rückseite des Berges wieder ab und erreichen nach etwa 15 Minuten die Schlüterhütte, wo wir erstmal auf Kaffee und Kuchen einkehren.

Der Mohnkuchen auf der Hütte ist zu empfehlen und wir werfen nochmal einen Blick auf die Karte. Wir könnten den Weg ins Tal noch über den Adolf Munkel Weg verlängern, der theoretisch sogar bis zur Geisleralm führt. Wir sind fit, das Wetter ist perfekt und wir haben ausreichend Proviant dabei, also brechen wir auf und schauen, wie weit wir heute noch kommen.

Der Weg führt recht steil über eine Schotterstraße ins Tal. Auf der linken Seite kommen wir nun den Geißlerspitzen immer näher, deren Wände fast 1.000m hoch über uns ragen, beeindruckend!
Nach 30 Minuten erreichen wir den Abzweig auf den Adolf Munkel Weg und entscheiden, erst einmal weiter zu gehen.


Der Adolf Munkel Weg ist ein absoluter Traumpfad. Auf schmalem Steig führt dieser durch einen wunderschönen Wald. Immer wieder haben wir freien Blick auf die Geißlerspitzen, die wir auf diesem Weg nun in unmittelbarer Nähe komplett queren. Wir sind total froh noch weiter gegangen zu sein und entscheiden nach weiteren 45 Minuten die letzte Schleife auch noch mitzunehmen und bis zur Geisleralm zu gehen, der Weg ist einfach zu schön um hier schon abzusteigen.



Wir sind mittlerweile schon echt lang unterwegs aber der Weg beflügelt unsere müden Füße. Als wir die Geisleralm erreichen haben wir ein letztes Mal einen traumhaften Blick auf die Geißlerspitzen, von denen wir uns nur schwer trennen können.


Wir liegen einen Moment auf der Wiese und genießen diesen Anblick. Dann wird es aber Zeit für den Abstieg, allerdings liegen nur noch etwa 350 Höhenmeter vor uns. Wir verlassen die Geisleralm und biegen auf schmalen Steig in den Wald ein, der uns zügig Richtung Zielort Sas Rigais Hütte führt.
Wir fliegen quasi ins Tal und sind jetzt echt schnell unterwegs. Wir haben schon 17km und fast 1.800 Höhenmeter in den Beinen aber überholen einen Wanderer nach dem nächsten.




Wir erreichen den Parkplatz und sind trotz der anstrengenden Tour sehr erholt und glücklich. Eine tolle Tour in einem traumhaften Gelände, die Geißlerspitzen haben alle Erwartungen übertroffen!


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