
Samstag, 21.09.2019
Start: Auenhütte (1.580m)
Ziel: Hoher Ifen (2.230m) / Hahnenköpfle (2.080m)
Heute geht es endlich auf den Ifen! Von allen Seiten habe ich diesen ungewöhnlichen Berg bereits unzählige Male betrachtet, bislang hat es aber nie mit einer Besteigung gepasst. Heute steht die Wanderung auf den Hohen Ifen endlich auf dem Programm und das bei traumhaftem Wetter. Einziges Manko: wahrscheinlich wird es auf dem Weg und am Gipfel ordentlich voll werden...

Los geht's an der Auenhütte, wo jetzt um halb 10 schon eine Menge los ist. Aber der Hütte führt ein schmaler Pfad recht steil den Hang hinauf, wo sich bereits einige Wanderer abquälen. Wir reihen uns ein, verzichten aber an einigen Stellen auf die Kehren und nehmen den direkten, noch etwas steileren Weg hinauf. Das weißt wunderbar, leicht bewölkt und angenehm warm.


Mir verleidet das ja die Laune bei diesen vielen Menschen. Natürlich kann man nicht immer alleine am Berg sein, aber hier ist heute wirklich eine Menge los. Es ist Samstag, es ist September und es ist traumhaft schönes Wetter, klar das der Ifen da für viele ein Ziel ist. Der Gipfel ist auch in gemütlichen 2 Stunden erreicht, auch wenn der Weg als schwarzer also schwerer Wanderweg klassifiziert ist. Später wird es über einen gesicherten Steig an der Ifenwand auf das Plateau gehen. Zunächst führt der Weg aber oberhalb des steilen Hanges nur noch leicht ansteigend an den Hohen Ifenwänden entlang.

Der Weg ist angenehm zu gehen und wir kommen zügig voran. Etwa auf der Hälfte des Weges entlang der Ifenwände führt der Weg in die sogenannte Ifenmulde, bevor es gleich in steilen Kehren über Schotter weiter geht. Der weitere Weg ist gut einsehbar und endet offenbar unterhalb der Ifenmauer, wo es dann im gesicherten Steig hinauf geht.

Der Aufstieg durch Schotter ist mühsam und bereue das erste mal nur meine Trailrunner anzuhaben. Auf dem zustieg waren die leichten Schuhe ideal, hier ist es jetzt doch wohl angenehmer in richtigen Bergstiefeln...
Nach 15 Minuten im Schotter erreichen wir die Wand und rasten kurz im Schatten. Der Weg zweigt links ab und führt über gesicherte Felsen hinauf aufs Plateau, wir sind gespannt!

Wir steigen der Sonne entgegen, der Weg ist nicht wirklich anspruchsvoll. Ein paar mal nehmen wir die Hände zu Hilfe und erreichen nach wenigen Minuten einen schönen Fels Turm, der mit der Ifenmauer ein kleines Felstor bildet, sieht gut aus 😀



Wir steigen durch das Felstor und haben an einem kleinen Vorsprung einen schönen Blick auf das unter uns liegende Gottesackerplateau. Jetzt ist es nicht mehr weit bis auf das Plateau! Wir steigen noch über ein paar Felsstufen und erreichen dann die Hochebene auf dem Ifen, die grün bewachsen ist. Hier führt jetzt ein schmaler Pfad weit hinauf bis zum höchsten Punkt.

Auf steinigen Pfaden steigen wir hinauf, der Gipfel ist noch ein gutes Stück entfernt. Immer wieder blicken wir nach links ins Schwarzwassertal. Ochsenfuhrter Köpfe, Grünhorn und Walmendingerhorn sind die gegenüber liegenden Gipfel und über allem thront der mächtige Widderstein, ein tolles Bild! Aber auch zu unserer rechten gibt es was zu sehen: zwischen den Felsen schaut das etwas niedrigere Hahnenköpfle hindurch, wenn die Kraft reicht, wollen wir dort später auch noch rauf 😄

Wir folgen dem Weg weiter hinauf und erblicken nach insgesamt 2 Stunden die Spitze des Gipfelkreuzes. Wenige Augenblicke später erblicken wir allerdings auch die große Versammlung, die sich am Kreuz gebildet hat, was die Freude doch etwas trübt. Aktuell sitzen hier sicher 40-50 Leute am Gipfel, so wie wir es schon befürchtet hatten...

Wir machen nur schnell ein paar Bilder und steigen dann direkt wieder ab, wir wollen uns etwas abseits vom Trubel niederlassen um eine Rast zu machen. Nach wenigen Minuten setzen wir uns einige Meter weg vom Weg und genießen die Aussicht und machen erstmal Brotzeit!

Nach kurzer Rast schlagen wir den Weg Richtung Tal ein und behalten uns vor, gleich noch das benachbarte Hahnenköpfle zu besuchen. Unterhalb der Ifenmauer zweigt der Weg ab, ein allzu großer Umweg ist das nicht. Noch ist es relativ früh und wir haben noch Kraft und Lust, es spricht also nichts dagegen...

Wir erreichen die Ifenmauer und steigen die gesicherte Passage wieder hinunter. Es kommen uns immer noch viele Wanderer entgegen, der Strom reißt nicht ab.
Am Wandfuß angelangt entscheiden wir uns weiter zu gehen. Der Übergang zum Hahnenköpfle ist offenbar deutlich weniger frequentiert und wir sparen uns zudem den steilen Abstieg über das Schotterfeld.
So geht es leicht absteigend auf schmalem Pfad unterhalb der Ifenmauer entlang hinunter in die Ifenmulde.


Wir erreichen den Abzweig zum Weg, der aus dem Tal hier hinauf führt und direkt ist wieder ordentlich traffic auf der Strecke. Von 8 bis 88 sind hier altersmäßig alle Generationen vertreten, offenbar ein beliebtes weil einfaches Ausflugsziel. Auch hier reihen wir uns ein und erreichen nach kurzem Aufstieg das Gipfelkreuz, an dem auch hier wieder locker 40 Menschen die Aussicht genießen.

Uns ist das hier alles zu bunt, wir machen 1-2 Bilder und sind dann wieder auf dem Weg ins Tal. Wir haben Lust auf Kaffee und Kuchen und schlagen ein zügiges Tempo an. Immer wieder überholen wir die eher gemütlich ins Tal schreitenden Menschen, die teilweise verwundert über unser Tempo drein schauen. Wir erreichen den Abzweig und laufen gerade aus Richtung Tal und Auenhütte weiter.

Der Weg ist sehr angenehm zu laufen, gehen tun wir nämlich nicht 😀 Wir kommen so sehr zügig voran und erreichen bereits nach 40 Minuten wieder das Ende der Ifenmauer, hier geht's jetzt auf steilen Kehren hinunter zur Auenhütte, wo kühle Drinks auf uns warten.


Unter uns liegt das Kleinwalsertal und wir erreichen nach insgesamt 4 Stunden wieder die Auenhütte. Das war eine schöne Halbtagestour auf zwei Gipfel, die allerdings bei diesem Wetter sehr überlaufen waren. Ich bin froh, jetzt endlich mal auf dem Ifen gewesen zu sein und kann sagen: lohnt sich!


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Andy (Mittwoch, 07 Juli 2021 08:36)
Ich finde dieses Wegbabschneiden unmöglich von euch. Bleibt doch einfach auf den Wegen und nehmt die paar Kehren mit. Ihr zertrampelt mit eurer Hast & Hetze die Natur.