
Sonntag, 22.09.2019
Start: Bergstation Kanzelwandbahn (1.957m)
Ziel: Kanzelwand (2.058m)
Mein erster Klettersteig steht an! Nachdem wir letzte Woche an den Dörenther Klippen einen Grundkurs Klettersteig gemacht haben, wollen wir heute unseren ersten alpinen Klettersteig ausprobieren. Fürs erste Mal nehmen wir uns einen Bergführer und machen noch einen zweiten Einführungskurs, der an der Kletterwand in der nähe der Ifenbahn stattfindet. Bergführer Martin zeigt unserer kleinen Gruppe mit 6 Leuten nochmal die Grundlagen, bevor wir dann in die Übungswand einsteigen. Die ersten stellen im Schwierigkeitsgrad A würden wir auch noch ohne Sicherung machen, spätestens bei den ersten Stellen B sind wir aber dankbar für unser Klettersteigset. Der Steig ist relativ kurz, bietet aber alles was das Herz begehrt. Eine Leiter, eine Seilbrücke, eine senkrechte Passage (C) und sogar einen Überhang im Schwierigkeitsgrad D, hier werden uns allerdings die Grenzen aufgezeigt 😦. Nach einer dreistündigen Einführung fahren wir mit der Gondel zur Bergstation und laufen die 10 Minuten bis zur Einstieg in den Klettersteig, jetzt geht's endlich los!

Am Anseilplatz machen wir nochmal den Partnercheck und steigen dann nacheinander in die Wand ein. Über den Normalweg wären wir in 15 Minuten am Gipfel, der Klettersteig dauert etwa 45 Minuten und führt etwas umständlicher hinauf 😀

Der Steig führt fast senkrecht die Wand hinauf. Immer wieder bleiben Wanderer auf dem Normalweg stehen und schauen zu, einige machen sogar Fotos! Das ist schon etwas cool, hier so zu klettern und wir versuchen, das ganze locker und leicht aussehen zu lassen 😄

Wir erreichen einen kleinen Absatz und der Steig zwängt sich jetzt durch einen engen Spalt hindurch, bevor es dann an einer ziemlichen glatten Wand wieder nahezu senkrecht hinauf geht. Bergführer Martin bleibt dicht bei uns und gibt immer wieder Tipps für richtige Tritte und Griffe, das ist fürs erste Mal schon sehr angenehm. In freier Wildbahn ist das ganze schon etwas aufregender als im Klettergarten, vor allem weil das Gelände unter uns mittlerweile sehr steil abfällt.


Der Steig ist gut gesichert, dennoch sind die senkrechten Passagen nicht ganz ohne. Wir steigen weiter und weiter und erreichen erneut eine etwas flachere Stelle, wo man zumindest mal kurz stehen kann. Von hier aus ist bereits die Burma Bridge zu sehen, vor der ich doch etwas Respekt habe. Aber zunächst müssen wir eine nahezu senkrechte Wand über Tritte und klammern hinüber queren.


Die Seilbrücke ist dann doch halb so wild, wenn auch etwas wackelig. Nicht zuletzt weil unserer Bergführer Martin es sich nicht nehmen lässt, mit den Füßen das Seil in Schwingung zu versetzen, das gehört wohl zum Ausbildungsprogramm 😄
Wir kommen alle gut hinüber und muss dann die Schlüsselstelle des gesamten steigs passieren, eine abfallende, überhängende Querung (C).


Die Schlüsselstelle ist insbesondere für die Damen eine Herausforderung, hier ist ordentlich Armkraft gefragt. Auch mir brennen die Arme nach dieser recht kurzen aber intensiven Passage. Dann geht's aber bereits Richtung Ausstieg über deutlich einfacheres Gelände.

Wir sind durch! Über einen letzten Absatz klettern wir auf einen Vorsprung, von hier geht ein gemütlich Pfad Richtung Gipfel. Wir sind schon etwas stolz auf unseren ersten Klettersteig, auch wenn dieser mit ca. 40 Minuten nur recht kurz war. Wir beglückwünschen unserer kleine Gruppe und machen ein paar Bilder, bevor wir über den Normalweg wieder Richtung Bergstation Kanzelwandbahn absteigen.




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