
4. Etappe K1
Start: Reintalangerhütte
Ziel: Coburger Hütte
Auf dieser Etappe geht's hoch auf die Knorrhütte und dann über das Gatterl nach Österreich.
Der anstrengendste Teil der Etappe ist direkt der Anstieg zur Knorrhütte, 600 Höhenmeter und 2 Stunden steiler Aufstieg. Um 7.00 Uhr geht's los, 7-8 Stunden werde ich für diese recht lange Etappe unterwegs sein.

Es geht gemütlich los, nach 20 Minuten ist allerdings das Reintal zu Ende und zu allen Seiten türmen sich hunderte Meter hohe Felsen auf. Es geht über Steine und Felsen auf schmalem Pfad hinauf. Es sind einige Aspiranten für die Zugspitze unterwegs, sodass ich nicht alleine gehen muss.

Ich schlage ein langsames Tempo an, der Tag ist noch lang und ich will mich nicht zu schnell verausgaben. Stetig führt der Steig hinauf.


Duftende Latschen versüßen teilweise den Aufstieg, der jetzt in einer steinigen Rinne weiter führt.

In meiner Erinnerung ist es jetzt nicht mehr weit, der steig zweigt nach rechts ab und führt in kehren ein hohe Kuppe hinauf. Dort oben müsste die Hütte liegen.

Und tatsächlich, nach 2 Stunden Gehzeit kommt die Hütte in Sicht, die sich jetzt für eine Rast anbietet. Die Terrasse liegt in der Sonne und es gibt Skiwasser und Riegel.

Während alle anderen der Gruppe weiter zur Zugspitze aufsteigen, führt mein Weg jetzt rüber zum gatterl, das die Grenze zu Österreich markiert. Über eine große Karstfläche geht's in leichtem auf und ab hinüber.

Der Weg zieht jetzt doch wieder an und das Gelände wird steiler. Über eine markante Rippe folgt eine kurze Traverse um große Felsbrocken, bevor der schmale Steig hinauf zum Gatterl führt. Hier ist tatsächlich ein Zaun und Grenzschilder, allerdings keine Kontrollen heute morgen 😄

Der Grenzübergang ist eine gute Gelegenheit für eine kurze Rast. Vor mir liegt ein Talkessel, der Weiterweg ist hier gut einsehbar und führt erneut über eine Felsrippe.

Ich folge dem Weg, auf dem mir jetzt zunehmend andere Wanderer entgegen kommen, die offenbar über das Gatterl die Zugspitze ansteuern. Nach kurzem Abstieg gehts wieder hinauf auf die nächste Rippe, die dann den Blick auf die Ehrwalder Alm freigibt.

Es ist ein traumhafter Tag und ich nutze die Alm für die Mittagspause. Nudelsuppe und schorle sollen Kraft geben für weiter 2,5 Stunden.

Hinter der Alm geht's zunächst ein gutes Stück hinab bis zu einer Fahrstraße, der ich allerdings nur kurz folge. Der Aufstieg zur Hütte führt jetzt wieder in den Wald hinein.

Lag die Zugspitze heute morgen noch vor mir, liegt sie jetzt in meinem Rücken. Von Ehrwald aus gesehen erscheint sie wie eine riesige Trutzburg, auch das Gipfelkreuz ist von hier erkennbar.

Das nächste Ziel ist der Seebensee, für den es jetzt steiler hinauf geht. Hier sind etliche Touristen und auch Biker unterwegs, die meisten natürlich mit Motor 😕
Ich erreiche den See und laufe mit Blick auf die Massen direkt weiter, von oben ist der Blick eh besser.

Es geht ein letztes Mal hinauf, immerhin 300 Höhenmeter sind jetzt noch gefordert. Am Ende diesen langen Tages durchaus anstrengend. Aber nach einer halben Stunde ist es vollbracht und es hat sich gelohnt. Der Blick auf Seebensee und Zugspitze ist überragend! Die Terrasse der Hütte ist belagert von Tagestouristen und ich steuere direkt die Dusche an, heute Abend wird es hier sicher wesentlich ruhiger werden!


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