
20. Etappe auf dem K1
Start: Rifugio Angelino Bozzi
Ziel: Vione
Nach einer unruhigen Nacht im Lager nehme ich um 6.45 Uhr ein kurzes italienisches Frühstück ein und starte bereits um kurz nach 7.00 Uhr Richtung Tal. An die Frühstücksgewohnheiten der Italiener werde ich mich gewöhnen müssen, es gibt getoastetes Brot und Marmelade. Und Caffè heisst Espresso, also beim nächsten mal wieder Caffè americano bestellen 😄
Der Abstieg ins Tal beginnt auf einer kleinen Fahrstraße, bevor der Weg dann in einen schmalen Pfad über geht. Es ist noch angenehm kühl heute morgen und ich freue mich auf eine recht kurze Etappe (4,5 Stunden) und die Übernachtung im Tal.



Der Weg ins Tal gefällt mir auch richtig gut: in leichtem Gefälle führt der Weg in langen Kehren den Hang entlang, locker zu laufen und mit schönen Ausblicken ins Tal. Als erste kommt auf der rechten Seite Pezzo in Sicht.


Die Aussicht wird immer spektakulärer: zunächst taucht unter mir Ponte di Legno auf, weiter links kommt der vergletscherte Gipfel des Cima Presanella in Sicht!

Die ersten beiden Wanderer kommen mir aus dem Tal entgegen und wollen wahrscheinlich den sonnigen Tag oben am Rifugio verbringen. Ich erreiche nach knapp 2 Stunden den Waldrand, der den nahegelegenen Ort ankündigt.


Der Wald ist hier in teilweise bemitleidenswertem Zustand, dafür ist der weiche Waldboden gut für meine Füße. Nach insgesamt 2,5 Stunden erreiche ich die ersten Häuser in Ponte di Legno. Dies ist die letzte Ortschaft für die nächste Woche, sodass ich nochmal ein paar Besorgungen mache. U ter anderem gebe ich in einer recht langwierigen Aktion ein Paket mit meiner Gletscherausrüstung Richtung Heimat auf, die ich auf dem letzten Abschnitt jetzt nicht mehr benötige. In einem kleinen Mercado besorge ich nochmal etwas Proviant, bevor ich auf einen kleinen snack einkehre. Schließlich mache ich mich auf den Weg Richtung Vione, meinem heutigen Tagesziel.



Ich verlasse Ponte di Legno und steige ein Stück in den Wald hinauf. Hier führt ein gemütlicher Weg oberhalb des Tals zunächst zum Nachbarort Temu. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu meinem Tagesziel.


Es ist jetzt ein gemütliches auslaufen, die meisten der 1.500 Höhenmeter Abstieg sind geschafft, der Weg verläuft leicht absteigend durch den Wald. Nach etwa einer Stunde erreiche ich Temu, einen kleinen Nachbarort. Ich verlasse den Wald und steige über eine steile Skipiste hinunter in den Ort.


Der Übergang von Temu ins benachbarte Vione ist kurz aber unerquicklich. Ich verlasse den Ort und muss dann tatsächlich für etwa einen Kilometer der Hauptstraße folgen, die quasi keinen Seitenstreifen hat. Eine der gefährlichsten Passagen auf dem K1 bislang 🙄
Aber auch dieser Abschnitt ist bald geschafft und ich erreiche das Hotel Alta Valle in Vione, ein kleines B&B. Feierabend!

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