· 

21. Etappe K1

Traumhafte Aussicht am Lago d'Avio
Traumhafte Aussicht am Lago d'Avio

21. Etappe auf dem K1

Start: Vione

Ziel: Rifugio Garibaldi


Heute beginnt der Einstieg in den Naturpark Adamello und ich bin sehr gespannt, was mich jetzt in der kommenden Woche in dieser Region erwartet. Ich starte nach einem italienischen Frühstück in Vione und mache mich auf Richtung Rifugio Garibaldi. Erstes Etappenziel ist dabei der Lago d'Avio. Das Wetter ist wieder sehr schön und um 8.15 Uhr bin ich auf dem Weg. Dieser führt mich zunächst ein Stück durch den Ort, bevor ich in den Wald einsteige. 

Die letzten Häuser in Vione
Die letzten Häuser in Vione

Ich steige in den Wald ein und werde jetzt dem kleinen Bach Torrente Avia bis zum Lago d'Avio folgen. Auf dem Weg liegt auch ein Trimm-dich-Pfad, ich verzichte allerdings mit Blick auf die noch kommenden fast 2 Wochen auf die Übungen und begnüge mich mit dem normalen Aufstieg 😄

Trimm-dich-Pfad am Wegesrand
Trimm-dich-Pfad am Wegesrand
Gemütlich geht's am Torrente Avio entlang
Gemütlich geht's am Torrente Avio entlang

Es ist ein entspannter Einstieg in diesen Tag, der Weg führt nur leicht steigend immer weiter am Bach entlang. Nach einer halben Stunde erreiche ich ein kleines Waldstück, in dem sich einige Camper auf einem wohl offiziellen Zeltplatz nieder gelassen haben und bereits das Feuer zur Zubereitung des morgendlichen Caffè angesteckt haben. Ab hier beginnt jetzt laut Beschilderung auch offiziell der Naturpark Adamello. 

Der kleine Zeltplatz im Naturpark Adamello
Der kleine Zeltplatz im Naturpark Adamello
Hier beginnt offiziell der Parco dell' Adamello
Hier beginnt offiziell der Parco dell' Adamello

Der Weg führt jetzt in den Wald hinein und wird merklich steiler. Es müssen heute allerdings auch über 1.400 Höhenmeter Anstieg bewältigt werden, sodass es jetzt langsam auch mal losgehen darf. Auch wenn es steiler wird, ist der Weg nach wie vor gut zu gehen. 

Gemütlicher Aufstieg im Wald
Gemütlicher Aufstieg im Wald
Das Rifugio ist bereits beschildert
Das Rifugio ist bereits beschildert

Der Pfad wird jetzt schmaler und steiler, auf üblichen Bergpfaden geht's jetzt weiter im Wald hinauf. Ich habe mittlerweile einige Höhenmeter geschafft und erreiche die Malga Caldea, auf der es allerdings keine Bewirtung gibt. So mache ich nur eine kurze Trinkpause und setze meinen Weg fort. 

Der Weg wird schmaler...
Der Weg wird schmaler...
... und steiler...
... und steiler...
An der Malga Caldea gibt's nicht zu holen
An der Malga Caldea gibt's nicht zu holen

Nach der Malga führt der Weg jetzt in steilen Serpentinen eine Fahrstraße hinauf, die allerdings für den Verkehr gesperrt ist. Kein guter Untergrund für meine festen Bergstiefel, allerdings ein Gelände, welches einfach zu gehen ist. Auch wenn der Abschnitt weitgehend im Schatten verläuft ist es jetzt bereits eine schweißtreibende Angelegenheit. Die Straße hat aber irgendwann auch ein Ende und ich erreiche den wunderschönen Lago d'Avio, an dem ich eine weitere Rast einlege. 

Anstieg über die Fahrstraße
Anstieg über die Fahrstraße
Der malerische Lago d'Avio
Der malerische Lago d'Avio

Es ist jetzt ein wunderbarer Abschnitt mit tollen Ausblicken auf den See, denn ich jetzt halb umrunden, bevor es im Anschluss an den finalen Anstieg zum Rifugio Garibaldi geht. Es sind auch einige andere Wanderer jetzt hier unterwegs, die vermutlich das selbe Ziel haben, ausnahmsweise bin ich mal nicht alleine auf dem Weg.


Ich passiere die Malga di Mezzo, die ebenfalls geschlossen ist und habe nach insgesamt knapp 3 Stunden den See umrundet. 

Die Malga Mezzo ist ebenfalls geschlossen
Die Malga Mezzo ist ebenfalls geschlossen
Dafür gibt's wunderbare Seeblicke
Dafür gibt's wunderbare Seeblicke

Das Gelände wird jetzt wieder etwas steiler und führt teilweise in Serpentinen auf klassischen Bergpfaden hinauf zum Rifugio. Ich bin auf den Aufenthalt auf der Hütte gespannt und hoffe, mich im Gegensatz zum Aufenthalt am Rifugio Bozzi etwas besser verständigen zu können. Immerhin sind die anderen Wanderer auch mit großem Gepäck unterwegs und werden dort vermutlich ebenfalls übernachten... 

Auf den üblichen Bergpfaden geht's hinauf zum Rifugio Garibaldi
Auf den üblichen Bergpfaden geht's hinauf zum Rifugio Garibaldi
Teilweise führt der Weg sogar ohne Anstieg weiter
Teilweise führt der Weg sogar ohne Anstieg weiter

Ich erreiche eine kleine Ebene und habe jetzt einen wunderschönen Blick auf die in meinem Rücken liegende Bergkette. Die Gipfel tragen die wunderbaren Namen "Cima dei Laghi Gelati", "Corno Giuello" oder "Corno Baitone" und schaffen jetzt ein perfektes Bergpanorama. 

Perfektes Bergpanorama am Aufstieg zum Rifugio Garibaldi
Perfektes Bergpanorama am Aufstieg zum Rifugio Garibaldi
Die Gipfel überschreiten alle die 3.000er Marke
Die Gipfel überschreiten alle die 3.000er Marke

Über steile Kehren muss jetzt noch ein felsiger Aufschwung über 300 Höhenmeter überwunden werden, bevor ich dann die Hütte erreichen sollte. Ich steige langsam weiter hinauf, nicht ohne immer wieder die wunderbaren Ausblicke in meinem Rücken zu genießen, ein toller Abschnitt! 

Ein steiler Aufschwung muss noch überwunden werden
Ein steiler Aufschwung muss noch überwunden werden
Die Aussicht bleibt traumhaft
Die Aussicht bleibt traumhaft

Ich erreiche einen weiteren See mit dem schönen Namen Lago Venerocoio, an dem das Rifugio Garibaldi liegt, mein Tagesziel ist erreicht! Die Bedienung spricht englisch, begrüßt mich freundlich und ich lasse mich noch schnell zum späten Mittagessen nieder - Pasta natürlich. Die Tagesgäste bevölkern noch bis ca. 16 Uhr die Terrasse, bevor es ruhig wird am Rifugio. Auch hier werden heute lediglich 14 andere Gäste übernachten. 

Das Rifugio Garibaldi am Lago Venerocoio
Das Rifugio Garibaldi am Lago Venerocoio
Der Monte Adamello (3.539m) bestimmt das Bild
Der Monte Adamello (3.539m) bestimmt das Bild

Das Wetter ist noch schön und ich unternehme noch einen kleinen Spaziergang. Der Monte Adamello, immerhin der höchste Berg der Adamello Alpen, wird hier am Rifugio von einem Felsriegel teilweise verdeckt. Gerne würde ich einen Blick auf den Gletscher und den Berg werfen, und steige die 100 Höhenmeter in 15 Minuten hinauf - ein lohnender Ausflug mit beeindruckem Ausblick auf dem Gletscher! 

Monte Adamello
Monte Adamello
Blick auf das Rifugio Garibaldi
Blick auf das Rifugio Garibaldi

Ich lasse den Abend gemütlich ausklingen, beziehe aber früh mein Lager. Morgen steht der anspruchsvolle Übergang zum Rifugio Serafino Gnutti an, der Passo Cristallo ist berüchtigt 🏔️🧗‍♂️

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Annette Knievel-Frönd (Sonntag, 16 August 2020 16:54)

    Lieber Philipp,
    danke, dass du uns an deinen traumfaften Eindrücken teilnehmen lässt.
    Eine bewundernswerte Leistung!
    Ich wünsche dir ein gutes Ankommen!
    Annette

Kommentare: 20
  • #20

    eckard_schuster (Sonntag, 02 Mai 2021 16:34)

    Hallo Philipp, 2019 sind wir auf unserer 24 tägigen Alpenüberquerung durch die Venedigergruppe und Virgen-Lasörlinggruppe gekommen. Das Venedigergebiet hat uns so gut gefallen, daß ich mich zur Zeit in der Planung für eine 16 tägige Venedigerumrundung für das Jahr 2022 befinde. Ich schaue mal, ob ich etwas für meine Planung bei Dir abschauen kann. Aber im Großen und Ganzen steht die Tour. In meinem Instagram sind die Bilder der Etappen hinterlegt. MfG Frank

  • #19

    Wilco (Freitag, 11 September 2020 17:23)

    Hello Philipp,

    Thank you for your great blogs on the Heilbronnerweg.
    The photos on your website helped me a lot with the preparation on this route and what I would encounter.
    Hopefully you will publish a blog on the Watzmann in the future :), but in the meantime I wish you all the best.
    I will definitely find more inspiration for future tours on your website the upcoming months!

    Stay safe!

  • #18

    Othmar (Samstag, 05 September 2020 08:29)

    Sehr sehr sehr geil. Danke, da ist so viel Anregung dabei. Vielleicht wird das mit meiner Alpenüberquerung noch was

  • #17

    Moni (Montag, 31 August 2020 17:23)

    Hallo Philipp!
    Ich bin total begeistert von deinem Mut, Selbstvertrauen und Disziplin deine eigene Alpenüberquerung durchgezogen zu haben. Insgeheim träume ich auch schon seit Jahren von einem ähnlichen Projekt, hatte jedoch noch nie die Energie aufgebracht es in die Tat um zu setzen. Darum bewundere ich dich sehr. Du hast mir gezeigt, dass es möglich ist und das motiviert mich extrem. Vielleicht packe ich es tatsächlich in 2 Jahren an!
    Ich wünsche dir noch viele schöne Bergmomente und dass du immer gesund wieder ins Tal kommst!

  • #16

    Jürgen und Ruth (Freitag, 21 August 2020 12:10)

    Herzlichen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen und spektakulären K1 Alpenüberquerung. Mit Spannung haben wir täglich deinen Blog erwartet, vielen Dank dafür , auch für die fantastischen Fotos, virtuell waren wir auch dabei. Wir wünschen dir jetzt eine angenehme und problemlose Heimreise und freuen uns auf das Wiedersehen.
    Ganz liebe Grüße Jürgen und Ruth

  • #15

    Kerstin (Dienstag, 18 August 2020 17:14)

    DANKE für die tolle Tourenbeschreibung des Heilbronner Weges. Insbesondere der Bockkarkopf ist für mich interessant. Die vielen detaillierten (!) Fotos helfen mir sehr, die Tour für unsere ganze Familie gut einschätzen zu können.

  • #14

    Hans 100 (Donnerstag, 23 Juli 2020 16:17)

    Zum Eurem Bericht Weißspitze:
    Gestern bin ich - seit 4 Wochen 80 Jahre alt - auf den Weißspitzengrat gestiegen. Von Kematen (ca. 1400 m, stdl. Bus von Sterzing) via 4 auf das Schlüsseljoch, 3A aufs Jaufenjoch, dann Weg 3 zur Rollspitze, zunächst einfach, dann ca.
    1 Stunde steil in teils schlecht markierten Steinfeld aufwärts. Anschließend leicht auf die Rollspitze, 2800 m. Kurz vor der Amthorspitze 2748 m wurde es schwierig mit Klettern II. Allein und da ich vor allem nicht wußte, wie es auf dem Grat weiterging, kehrte ich wieder um, stieg aber, um das steile Steinfeld zu vermeiden, weglos in das Brennerautobahn-Tal ab, bis ich auf Weg 11 stieß. Runter via 11A zur S12 zur großen Doppel-Tornante und 2,5 km Landstraß4 bis zum Bahnhof Gossensass. Letzter Zug um 22.02 nach Sterzing. Ca. 1400 bis 1500 HM, 13 Stunden. 2 kurze Gewitter.

    DANKE DANKE DANKE für Euren Saun-Weißspitze-Bericht. Ich erfahre von Euch, daß es somit ohne größere Probleme machbar ist. Plan: Sterzing (ca. 1000 m) auf dem Grat bis Weißspitze und wieder zurück. Mal sehen, was noch geht.

    Die Aussicht vom Grat ist wirklich wahnsinnig schön! Und herrlich einsam. Schafe, Kühe, Ochsen, Murmeltiere, keine Menschen auf der gesamten Tour. Was wird rund um die Sella los sein? Hunderte!
    Herzlichst!
    Hans 100

  • #13

    Katti (Sonntag, 19 Juli 2020 22:31)

    „Geh den Weg,
    der einen steinigen Aufstieg hat.
    Spüre die Sonne,
    die dich wärmt.
    Atme die Luft,
    die dich die Freiheit spüren lässt.
    Habe ein Ziel in Sicht,
    welches dir den Weg weist.“

    Philipp, ich wünsche dir alles Gute!

    Gruß, Katti M.

  • #12

    Ralf (Sonntag, 19 Juli 2020 21:37)

    Hallo Philipp,

    ich wünsche dir für morgen einen guten Start in dein Projekt! Ich werde hier immer wieder lesen, was du so zu berichten hast :-) Genieß die Zeit und pass gut auf dich auf!

    Viele Grüße, Ralf

  • #11

    Anna (Sonntag, 19 Juli 2020 21:25)

    Alles Gute auf all' deinen Wegen, Bruderherz! Pass auf dich auf!!

  • #10

    dj ötzi (Samstag, 04 Juli 2020 14:09)

    1000 höhenmeter im Schnitt und 5,6stunden Gehzeit pro tag. Ordentliches Programm. Viel erfolg!!

  • #9

    Max (Sonntag, 28 Juni 2020 21:02)

    geiles Projekt, mal sehen wo irgendwann der M1 langführt...

  • #8

    Carolin (Sonntag, 21 Juni 2020 20:48)

    Ein tolles Projekt mit deinem "K1", ich werde das weiter verfolgen. Viel Spaß bei deiner Tour!

  • #7

    Kai (Freitag, 15 Mai 2020 09:37)


    Der frohe Wandersmann
    Joseph von Eichendorff

    Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
    Den schickt er in die weite Welt,
    Dem will er seine Wunder weisen
    In Berg und Wald und Strom und Feld.
    Die Trägen, die zu Hause liegen,
    Erquicket nicht das Morgenrot,
    Sie wissen nur vom Kinderwiegen,
    Von Sorgen, Last und Not um Brot.

    Die Bächlein von den Bergen springen,
    Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
    Was sollt’ ich nicht mit ihnen singen
    Aus voller Kehl’ und frischer Brust.

    Den lieben Gott nur laß’ ich walten;
    Der Bächlein, Lerchen, Wind und Feld,
    Und Erd’ und Himmel will erhalten,
    Hat auch mein Sach’ aufs Best’ bestellt.

    Viel Erfüllung und Glück auf all Deinen Wegen, mein lieber Freund.

  • #6

    Röve (Freitag, 08 Mai 2020 22:28)

    Was denn mit dem Watzmann?

  • #5

    Alex Haug (Montag, 30 September 2019 22:46)

    Toller Blog mit super Beschreibungen �

  • #4

    Sven (Donnerstag, 26 September 2019 23:20)

    Netter Blog und schöne Routenbeschreibungen. Viel Spaß bei Deinen weiteren Touren und deren Dokumentation hier :)

  • #3

    Christian (Dienstag, 18 Juni 2019 13:30)

    Schöner Beitrag, Philk. Tolles Foto auf die drei Zinnen. Schöne und sichere Tour weiterhin. Bis bald beim Gipfelstürmer Scp. Lg Christian

  • #2

    Norbert Kohlmann (Samstag, 02 März 2019 13:29)

    "Wo ein Begeisterter steht, da ist der Gipfel der Welt. "

  • #1

    Heike Schwering (Dienstag, 12 Februar 2019 11:14)

    "Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur flößt uns soviel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Bergen." (Kofi A. Annan)

    Sitz der Götter, Hexentanz und Heimatidyll, heilige Kultstätte und Heidis heile Welt. Das, was für viele Menschen die gefühlte Verbindung zwischen Erde und Himmel zu sein scheint, ist für mich ein wunderschönes Geröll des (Er)Schreckens.
    Zu hoch, zu stark, zu unberechenbar, zu übermächtig.

    Nein, ein Bergfreund im klassischen Sinne bin ich nicht.
    Aber gewiss ein Bewunderer derer, die sich mutig und respektvoll aufmachen, jene magischen Erhebungen zu erkennen und zu erklimmen.
    Mich hält die Schwerkraft demütig unten.

    Doch fühle ich mich reich beschenkt
    durch diese authentische und beherzte Seite
    dem Himmel trotzdem ein Stück näher sein zu können.

    Vielen Dank dafür!