
26. Etappe auf dem K1
Start: Rifugio Tita Secchi
Ziel: Bagolino
Mit der heutigen Etappe verlasse ich den Parco d'ell Adamello und steige lang hinunter im Val di Caffaro bis nach Bagolino.
Auch heute gibt es ein spärliches italienisches Frühstück mit ein paar Zwiebäcken und 1x Nutella und 1x Marmelade. Zum Glück habe ich noch Reste meiner Notfallverpflegung im Rucksack, werde aber heute auch auf der Hälfte der Etappe in Val Dorizzo einkehren können.
Die Bedienung kündigte gestern "den ganzen Tag Sonne" für den heutigen Tag an, aktuell ist es allerdings noch ziemlich bewölkt. Um 7.30 Uhr breche ich Richtung Tal auf.

Ich habe mir gestern gemeinsam mit der Bedienung nochmal die Strecke ins Tal angesehen. Es gibt offenbar einen markierten Weg, der anhand gelb-weißer Markierungen erkennbar ist und bis Bagolino führen soll. Kurz hinter der Hütte treffe ich tatsächlich auf die entsprechenden Markierungen und auch das Schild gibt bereits Bagolino als Ziel an. Meine geplante Route verläuft etwas anders, ich halte mich aber jetzt lieber an die Empfehlungen und die Beschilderung hier vor Ort.


Zu Beginn folgt der Weg einem Handelsüblichen Bergpfad, der teilweise steil in Kehren den Hang hinunter führt. Nach den ersten 300 Höhenmetern wird das Gelände allerdings flacher und führt teilweise über offene Wiesen oder kleine Fahrstraßen Richtung Tal.



Nach einer guten Stunde erreiche ich die Malga Sanguinera, wo bereits fleißig gearbeitet wird. Die Kühe haben sich dicht gedrängt rund um die Malga bereits gemacht und der Weg führt quasi mitten hindurch. Ich halte ja gerne Abstand von Kühen und schlängel mich durch die Herde zügig hindurch, die mich allerdings wenig beachtet und meinen Weg nur mit einigem muhen begleitet.


Also die Wetterprognose lag doch ziemlich daneben, der Himmel ist di ht bewölkt und aktuell sieht es eher nach Regen als nach Sonne aus. Der Weg wird hingegen zunehmend einfacher und führt über Schotterwege und kleine Fahrstraßen durch den Wald.


Die ersten Häuser im Tal kommen in Sicht, noch ist es aber ein weiter Weg bis Bagolino. Zunächst einmal führen die letzten Kehren durch den Wald hinunter und münden auf einer befestigten Straße, die jetzt weiter ins Tal hinunter führt. Hier passiere ich einen kleinen Campingplatz im Talschluss des Val di Caffaro, auf dem tatsächlich auch zwei deutsche Camper stehen und ihren ersten Kaffee des Tages genießen, während es jetzt wirklich anfängt zu regnen.


Es wird Zeit die Regenjacke anzuziehen, den Rucksack hatte ich beim Blick in den wolkenverhangenen Himmel bereits eingepackt. Ich folge nun also ein Stück der Straße, die um diese Uhrzeit noch verlassen da liegt, bevor ich nach einigen 100m auf einen Abzweig treffe. Die gelb-weiße Markierungen führt hier linker Hand in den Wald hinauf und ein Schild gibt Bagolino mit 6 Stunden Gehzeit an. Bei trockenem Wetter sicher eine Option, allerdings wird der Regen dichter und vor mir liegt die Straße, die in etwa 15 km Bagolino erreichen wird. Auch wenn mich der dann wohl weitgehend asphaltierte Abstieg nicht sonderlich reizt, ziehe ich diese Variante vor, die sicherlich wesentlich schneller ans Ziel führen wird.

Ich passiere ein Schild und verlasse nun endgültig den Parco d'ell Adamello, den ich vor einer Woche bei Ponte di Legno betreten habe. Es war eine tolle, anstrengende und beeindruckende Woche hier im Naturpark der Adamello Alpen, geprägt von wilder, teilweise unberührter Natur und anspruchsvollem Alpingelände. Gleichzeitig sind hier die größten Hürden auf dem Weg zum Gardasee bereits überschritten, lediglich die Gardaseeberge stehen jetzt noch zwischen mir und meinem Ziel in Salo. Mit diesen Gedanken steige ich auf der Fahrstraße weiter Richtung Tal ab, die in diesem Abschnitt auch von einigen PKW befahren wird.

Es ist jetzt kein Abschnitt, der mir sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird, aber auch solche Passagen gehören zu einer Alpenüberquerung dazu. Insgesamt führt der Weg über 15 km an der Straße hinunter ins Tal, abschnittsweise kann ich den rasigen Seitenstreifen nutzen, weitgehend geht's aber über Asphalt. Das Ganze im Dauerregen, der sich jetzt ergiebig im Val di Caffaro breit gemacht hat und mich bis kurz vor Bagolino begleitet.
Nach insgesamt 3,5 Stunden erreiche ich den kleinen Ort Val Dorizzo, hier gönne ich mir ein zweites Frühstück mit Croissants und Caffè latte, bevor es im Regen weiter geht.

Nach 5 Stunden kommt ein Ende in Sicht. Ich verlasse die Hauptstraße um den letzten km auf einer kleineren Straße Richtung Ortseingang zu gelangen. Bald kommt das Ortsschild in Sicht und mein Tagesziel ist fast erreicht.


Kurz vor Bagolino hört es dann tatsächlich auf zu regnen und der Himmel wird freundlicher. Ich passiere Ortskirche und Friedhof und tauche dann ein in die engen Gassen von Bagolino, bis mein kleines B&B erreicht ist. Bagolino ist eine wirklich schöne kleine Stadt mit einer kleinen Piazza und einem Oberort, den ich am Nachmittag noch besuche, um den Ausblick auf die Stadt zu genießen.




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