
Start: Parkplatz unterhalb der Alpe Kammeregg (1.050m)
Ziel: Grünten (1.738m)
Wenn man sich vom Norden dem Allgäu nähert, kommt man zwangsläufig am Grünten vorbei. Aufgrund seiner Lage wird er auch als Wächter des Allgäu bezeichnet, thront er doch als einer der ersten größeren Gipfel hoch über dem Talboden. Bislang bin ich jedes mal freundlich grüßend vorbei gefahren, zu groß waren die Verlockungen der hohen Allgäuer Hauptgipfel, der Klettersteige oder des Heilbronner Wegs. Dieses mal will ich aber endlich dem Grünten die Ehre erweisen, die er verdient.
So biege ich nördlich von Oberstdorf von der Bundestraße ab und beginne den Aufstieg am Wanderparkplatz unterhalb der Alpe Kammeregg, der an diesem Feiertag und gutem Wetter stark besucht ist. Der Gipfel ist von hier aus schon klar erkennbar, der Funkmast vom bayrischen Rundfunk ist auch aus der Ferne meist gut zu sehen. Über Wiesengeländer führt der Weg zunächst hoch zur Alpe Kammeregg.

Die Alpe ist schnell erreicht und die Terrasse bei diesem Wetter gut besucht. Ich werde vielleicht später noch auf ein Getränk einkehren, zunächst möchte ich aber den Aufstieg hinter mich bringen. Das Wetter ist aktuell sonnig und schön, für später sind aber noch Schauer und Gewitter angesagt. So folge ich dem gut ausgetretenen Pfad weiter, auf dem auch einige andere Wanderer unterwegs sind. Wenn man hier alleine sein möchte, muss man auf jeden Fall zu einer anderen Zeit hier hoch steigen...

Ich erreiche den Waldrand und steige rechts der Wiese weiter hinauf. Der Weg ist nicht zu verfehlen, gut ausgetreten und auch markiert. Einige Stellen sind etwas steiler, insgesamt kommt man hier aber gut voran. Bereits nach einer halben Stunden habe ich einen schönen Talblick und raste für einen Moment im Schatten. Es ist gut 25 °C und in der Sonne ist der Aufstieg durchaus beanspruchend.

Der Weg führt jetzt teilweise zwischen den Bäumen aufwärts und ich suche den Schatten, in dem der Aufstieg wesentlich angenehmer ist. Allerdings sind die Bäume hier nur spärlich gesäht, sodass es weitgehend in der Sonne weiter geht. Nach weiteren 20 Minuten erreiche ich einen kleinen Sattel, an der es links weiter zur Grüntenhütte und rechts auf den Gipfel geht.

Der Verkehr auf den Wegen nimmt jetzt nochmal zu, von links kommen jetzt noch zahlreiche Gipfelanwärter von der Grüntenhütte hoch. So eine Völkerwanderung ist ja gar nicht mein Ding und ich versuche mich etwas abseits des Hauptweges zu halten. Der Weg führt jetzt wieder etwas steiler über einen erdigen und teils felsigen Hang zum Gipfelaufbau, wo es dann nochmal etwas anspruchsvoller wird. Insgesamt halten sich die Anforderungen hier am Grünten aber sehr in Grenzen, sodass der Gipfel durchaus auch für Familien mit Kindern in Betracht kommt.

Ich erreiche einen kleinen Absatz, wo der Weg jetzt auf einem breiten Grat etwas felsig Richtung Gipfel führt. Der Höhenmesser zeigt bereits gut 1.700m, sodass der Gipfel jetzt gleich erreicht sein wird. Ich freue mich auf die Aussicht und hoffentlich etwas Schatten für eine kurze Rast.

Ich erreiche den Gipfel, der wie zu erwarten war gut besucht ist. Der höchste Punkt des Grünten heißt übrigens Übelhorn und ist mit einer Steinsäule markiert. Weiter südlich zieht ein Gratweg hinüber zum Funkmast des bayrischen Rundfunk, den Weg spare ich mir allerdings heute. Ich genieße die Aussicht hier oben und suche mir ein halbwegs ruhiges Plätzchen für eine Gipfelrast. Auch aus der ferne sind die Allgäuer Hochalpen gut zu erkennen, die noch weitgehend schneebedeckt sind.


Die Bewölkung nimmt zu und ich mache mich an den Abstieg. Dieser führt auf dem gleichen Weg wieder zurück. Das Gelände ist gutmütig und so bahne ich mir zügig den Weg talwärts, auf dem mir immer noch viele Wanderer entgegen kommen.

Ich komme zügig voran und habe bereits nach etwa 1 Stunde Abstieg die Alpe Kameregg wieder erreicht. Ich verzichte mit Blick auf die vollen Tische auf eine Einkehr und steige direkt weiter zum Parkplatz, wo diese kleine Grüntentour endet.
Ich bin froh, dem Grünten endlich mal einen Besuch abgestattet zu haben, auch wenn der Tag hierfür sicher keine gute Wahl war. Vielleicht steige ich demnächst nochmal an einem ruhigeren Tag und dann auch deutlich früher hoch, wenn man den Gipfel weitgehend für sich alleine hat...
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