
Der heutige Tag verspricht ungetrübten Sonnenschein, beste Bedingungen, um zu einer großen Schneeschuhtour aufzubrechen. Wir haben uns ein klassisches Tourenzieö ausgesucht: die Kuhgehrenspitze ist ein beliebtes Skitourenziel und auch als Schneeschuhtour machbar. Wir starten direkt an unserer Unterkunft in Riezlern und müssen zunächst etwas taleinwärts Richtung Hirschegg laufen, wo die Tour dann richtig beginnt. Es ist knackig kalt heute morgen aber der wolkenlose Himmel macht Hoffnung auf einen sonnigen Tag.

Wir verlassen die Hauptstraße und erreichen kurz darauf kurz darauf die Breitach, der wir jetzt bis Hirschegg folgen werden. Noch hat die Sonne den Talboden nicht erreicht und es ist empfindlich kalt. Aber der Weg ist herrlich zu gehen und wir schlagen ein zügiges Tempo an, um langsam warm zu werden. So erreichen wir nach einer halben Stunde den Ortsrand von Hirschegg, wo wir gleich in die Tour einsteigen werden.

Wir folgen einer Straße, die oberhalb von Hirschegg Richtung Wald führt. Wir verlassen uns heute bei der Routenführung auf einen GPS Track, den wir für die Tour gefunden haben. Allerdings sollte die Spur bestenfalls auch erkennbar sein bzw. zumindest Teile der Route auch markiert sein. Zunächst einmal verlaufen wir uns aber etwas, der GPS Track führt auf direkter Linie den Hamg hinauf, was uns eine Ermahnung einer Anwohnerin einbringt, bei der wir offenbar gerade über das Grundstück laufen. Sie weist uns auf den korrekten Weg hin und bald folgen wir den Skispuren, die in großen Schwüngen den Hang hinauf führen.

Nach der Tour auf das Hahnenköpfle gestern, bei der wir weitgehend auf Skipisten unterwegs waren, sind wir heute fernab der Skigebiete unterwegs. Bislang haben wir auch keine anderen Tourengeher getroffen, die vorhandenen Spuren sind wohl von den letzten Tagen. Wir erreichen den Waldrand und folgen der Spur jetzt auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Es ist herrlich ruhig hier heute morgen, der Schnee knirscht unter den Schneeschuhen und wir freuen uns auf die ersten Sonnenstrahlen, die uns hoffentlich bald erreichen.

Auf der Tour sind zwei Waldgebiete zu durchqueren, unterbrochen von offenen Wiesenhängen. Wir verlassen den ersten Waldabschnitt und steigen über einen offenen Hang hinauf, den nächsten Waldteil bereits in Sicht. Einige Wegweiser sind tatsächlich vorhanden, sodass wir bislang keine Probleme mit der Orientierung haben.

Wir erreichen den zweiten Waldabschnitt und machen eine erste Rast. Bislang waren wir ausschließlich im Schatten unterwegs,sie Sonne steigt aber höher und höher und sollte bald auch die Nordseite der Kuhgehrenspitze, über die wir aufsteigen, erreichen. Wir wärmen uns mit einer Tasse heißen Tee auf und steigen dann in den Wald ein.

Die Sonne kommt jetzt durch, ein herrliches Gefühl, nachdem wir jetzt fast 2 Stunden im Schatten unterwegs waren. Wir verlassen erneut den Wald und erreichen jetzt einen großen offenen Hang, den wir jetzt nach rechts überqueren werden. Die Kuhgehrenspitze liegt jetzt direkt vor uns, wir werden den Gipfel aber in einer weiten Rechtskurve erreichen. Die Sonne tut wahnsinnig gut und die Landschaft ist einfach herrlich. Mittlerweile haben wir auch einen genialen Blick auf das hintere Kleinwalsertal und die gegenüberliegenden Gipfel. Hier sticht erneut der Hohe Ifen mit seinem massiven Felspult ins Auge.


Wir passieren die äußere Kuhgehrenalpe und passieren erneut ein kurzes Waldstück. Oberhalb zieht der Weg jetzt doch merklich an, wir haben den steilsten Teil der Tour offenbar noch vor uns. Es sind allerdings nur noch 200 Höhenmeter, also Endspurt!

Wir lassen ein paar Skitourengeher passieren, die schneller unterwegs sind und steigen jetzt in recht steilen Kehren hinauf. Der Gipfel kann jetzt aber nicht mehr weit sein und tatsächlich erreichen wir nach kurzer Zeit ein Plateau, wo bereits das Gipfelkreuz in Sicht kommt. Wir steigen die letzten Meter dem Kreuz entgegen, an dem bereits einige andere Tourengeher in der Sonne sitzen und lassen uns dann am höchsten Punkt nieder.


Spätestens jetzt ist uns klar,warum die Kuhgehrenspitze ein so beliebtes Ziel ist - auch im Winter. Der Aufstieg von Hirschegg ist in unter 3 Stunden machbar, die Wegfindung einfach, der technische Anspruch niedrig. Gleichzeitig finden wir uns in einer herrlichen Natur wieder und der Ausblick ist einfach überragend. Weite Teile des Kleinwalsertals liegen zu unseren Füßen, die großen Gipfel Großer Widderstein, Walmendinger Horn und Hiher Ifen glitzern in der Sonne. Auf der anderen Seite zeigt sich die Kamzelwand, allerdings auch die Skipiste, die von der Bergstation der Kanzelwandbahn nach Riezlern führt. Wir machen eine ausgiebige Rast und viele Fotos, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.

Auf gleicher Route geht's für uns wieder Richtung Tal, uns kommen immer wieder andere Skitourengeher entgegen. Mit Schneeschuhen war hier heute keiner unterwegs, auch wir wären gerne mit Ski abgefahren. So machen wir uns zu Fuß an den Abstieg und kriegen so noch eine große Portion Sonne ab, die jetzt hoch am Himmel steht.

Die äußere Kuhgehrenalpe bietet sich nochmal für eine Rast an. Wir lassen uns auf einer kleinen Bank nieder, auch hier ist der Blick herrlich und die Sonne strahlt weiter aus wolkenlosem Himmel. Bis auf wenige andere Tourengeher haben wir heute diese herrlichen Natur ganz für uns alleine.


Der Abstieg geht uns gut von der Hand, in dem tiefen Schnee ist es herrlich zu laufen. Bald erreichen wir wieder Hirschegg und haben jetzt noch eine gemütliche Wanderung entlang der Breitach bis zurück nach Riezlern vor uns.


Die Sonne geht bereits wieder unter, die Tage im Winter sind kurz. Wir haben heute den Tag optimal genutzt und die Sonne genossen. Die letzten Kilometer laufen wir gemütlich an der Breitach entlang, bevor wir unseren Ort Riezlern wieder erreichen.

Wir erreichen wieder unsere Herberge, während die Sonne langsam am Horizont verschwindet. Es war ein herrlicher Tag und eine tolle Tour an der Kuhgehrenspitze, die wirklich als Wintertour zu empfehlen ist. Im Sommer recht überlaufen, war heute trotz herrlichem Wetter nicht allzu viel los.
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