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Schneeschuhtour auf die Kuhgehrenspitze (1.910m)

Kurz vor dem Gipfel
Kurz vor dem Gipfel

Der heutige Tag verspricht ungetrübten Sonnenschein, beste Bedingungen, um zu einer großen Schneeschuhtour aufzubrechen. Wir haben uns ein klassisches Tourenzieö ausgesucht: die Kuhgehrenspitze ist ein beliebtes Skitourenziel und auch als Schneeschuhtour machbar. Wir starten direkt an unserer Unterkunft in Riezlern und müssen zunächst etwas taleinwärts Richtung Hirschegg laufen, wo die Tour dann richtig beginnt. Es ist knackig kalt heute morgen aber der wolkenlose Himmel macht Hoffnung auf einen sonnigen Tag. 

Morgens auf dem Weg nach Hirschegg
Morgens auf dem Weg nach Hirschegg

Wir verlassen die Hauptstraße und erreichen kurz darauf kurz darauf die Breitach, der wir jetzt bis Hirschegg folgen werden. Noch hat die Sonne den Talboden nicht erreicht und es ist empfindlich kalt. Aber der Weg ist herrlich zu gehen und wir schlagen ein zügiges Tempo an, um langsam warm zu werden. So erreichen wir nach einer halben Stunde den Ortsrand von Hirschegg, wo wir gleich in die Tour einsteigen werden.

Herrlicher Weg an der Breitach
Herrlicher Weg an der Breitach

Wir folgen einer Straße, die oberhalb von Hirschegg Richtung Wald führt. Wir verlassen uns heute bei der Routenführung auf einen GPS Track, den wir für die Tour gefunden haben. Allerdings sollte die Spur bestenfalls auch erkennbar sein bzw. zumindest Teile der Route auch markiert sein. Zunächst einmal verlaufen wir uns aber etwas, der GPS Track führt auf direkter Linie den Hamg hinauf, was uns eine Ermahnung einer Anwohnerin einbringt, bei der wir offenbar gerade über das Grundstück laufen. Sie weist uns auf den korrekten Weg hin und bald folgen wir den Skispuren, die in großen Schwüngen den Hang hinauf führen.

Oberhalb von Hirschegg
Oberhalb von Hirschegg

Nach der Tour auf das Hahnenköpfle gestern, bei der wir weitgehend auf Skipisten unterwegs waren, sind wir heute fernab der Skigebiete unterwegs. Bislang haben wir auch keine anderen Tourengeher getroffen, die vorhandenen Spuren sind wohl von den letzten Tagen. Wir erreichen den Waldrand und folgen der Spur jetzt auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Es ist herrlich ruhig hier heute morgen, der Schnee knirscht unter den Schneeschuhen und wir freuen uns auf die ersten Sonnenstrahlen, die uns hoffentlich bald erreichen.

Durch den Wald steigen wir weiter hinauf
Durch den Wald steigen wir weiter hinauf

Auf der Tour sind zwei Waldgebiete zu durchqueren, unterbrochen von offenen Wiesenhängen. Wir verlassen den ersten Waldabschnitt und steigen über einen offenen Hang hinauf, den nächsten Waldteil bereits in Sicht. Einige Wegweiser sind tatsächlich vorhanden, sodass wir bislang keine Probleme mit der Orientierung haben.

Orientierung ist bislang kein Problem
Orientierung ist bislang kein Problem

Wir erreichen den zweiten Waldabschnitt und machen eine erste Rast. Bislang waren wir ausschließlich im Schatten unterwegs,sie Sonne steigt aber höher und höher und sollte bald auch die Nordseite der Kuhgehrenspitze, über die wir aufsteigen, erreichen. Wir wärmen uns mit einer Tasse heißen Tee auf und steigen dann in den Wald ein.

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages
Die ersten Sonnenstrahlen des Tages

Die Sonne kommt jetzt durch, ein herrliches Gefühl, nachdem wir jetzt fast 2 Stunden im Schatten unterwegs waren. Wir verlassen erneut den Wald und erreichen jetzt einen großen offenen Hang, den wir jetzt nach rechts überqueren werden. Die Kuhgehrenspitze liegt jetzt direkt vor uns, wir werden den Gipfel aber in einer weiten Rechtskurve erreichen. Die Sonne tut wahnsinnig gut und die Landschaft ist einfach herrlich. Mittlerweile haben wir auch einen genialen Blick auf das hintere Kleinwalsertal und die gegenüberliegenden Gipfel. Hier sticht erneut der Hohe Ifen mit seinem massiven Felspult ins Auge.

Herrlicher Aufstieg über offene Hänge, rechts der Hohe Ifen
Herrlicher Aufstieg über offene Hänge, rechts der Hohe Ifen
Das hintere Kleinwalsertal liegt schon tief unter uns
Das hintere Kleinwalsertal liegt schon tief unter uns

Wir passieren die äußere Kuhgehrenalpe und passieren erneut ein kurzes Waldstück. Oberhalb zieht der Weg jetzt doch merklich an, wir haben den steilsten Teil der Tour offenbar noch vor uns. Es sind allerdings nur noch 200 Höhenmeter, also Endspurt!

Hinter der Kuhgehrenalpe sind es nur noch ca. 200 Höhenmeter
Hinter der Kuhgehrenalpe sind es nur noch ca. 200 Höhenmeter

Wir lassen ein paar Skitourengeher passieren, die schneller unterwegs sind und steigen jetzt in recht steilen Kehren hinauf. Der Gipfel kann jetzt aber nicht mehr weit sein und tatsächlich erreichen wir nach kurzer Zeit ein Plateau, wo bereits das Gipfelkreuz in Sicht kommt. Wir steigen die letzten Meter dem Kreuz entgegen, an dem bereits einige andere Tourengeher in der Sonne sitzen und lassen uns dann am höchsten Punkt nieder.

Kurz vor dem Gipfel ist das Kreuz bereits in Sicht
Kurz vor dem Gipfel ist das Kreuz bereits in Sicht
Am Ziel bei feinstem Wetter
Am Ziel bei feinstem Wetter

Spätestens jetzt ist uns klar,warum die Kuhgehrenspitze ein so beliebtes Ziel ist - auch im Winter. Der Aufstieg von Hirschegg ist in unter 3 Stunden machbar, die Wegfindung einfach, der technische Anspruch niedrig. Gleichzeitig finden wir uns in einer herrlichen Natur wieder und der Ausblick ist einfach überragend. Weite Teile des Kleinwalsertals liegen zu unseren Füßen, die großen Gipfel Großer Widderstein, Walmendinger Horn und Hiher Ifen glitzern in der Sonne. Auf der anderen Seite zeigt sich die Kamzelwand, allerdings auch die Skipiste, die von der Bergstation der Kanzelwandbahn nach Riezlern führt. Wir machen eine ausgiebige Rast und viele Fotos, bevor wir uns wieder an den Abstieg machen.

Blick aufs Kleinwalsertal und die zahlreichen Gipfel
Blick aufs Kleinwalsertal und die zahlreichen Gipfel

Auf gleicher Route geht's für uns wieder Richtung Tal, uns kommen immer wieder andere Skitourengeher entgegen. Mit Schneeschuhen war hier heute keiner unterwegs, auch wir wären gerne mit Ski abgefahren. So machen wir uns zu Fuß an den Abstieg und kriegen so noch eine große Portion Sonne ab, die jetzt hoch am Himmel steht.

Viel Sonne beim Abstieg von der Kuhgehrenspitze
Viel Sonne beim Abstieg von der Kuhgehrenspitze

Die äußere Kuhgehrenalpe bietet sich nochmal für eine Rast an. Wir lassen uns auf einer kleinen Bank nieder, auch hier ist der Blick herrlich und die Sonne strahlt weiter aus wolkenlosem Himmel. Bis auf wenige andere Tourengeher haben wir heute diese herrlichen Natur ganz für uns alleine.

Pause an der äußeren Kuhgehrenalpe
Pause an der äußeren Kuhgehrenalpe
Herrlicher Blick ins hintere Kleinwalsertal
Herrlicher Blick ins hintere Kleinwalsertal

Der Abstieg geht uns gut von der Hand, in dem tiefen Schnee ist es herrlich zu laufen. Bald erreichen wir wieder Hirschegg und haben jetzt noch eine gemütliche Wanderung entlang der Breitach bis zurück nach Riezlern vor uns.

Die ersten Häuser von Hirschegg kommen in Sicht
Die ersten Häuser von Hirschegg kommen in Sicht
Gemütlicher Weg Richtung Riezlern
Gemütlicher Weg Richtung Riezlern

Die Sonne geht bereits wieder unter, die Tage im Winter sind kurz. Wir haben heute den Tag optimal genutzt und die Sonne genossen. Die letzten Kilometer laufen wir gemütlich an der Breitach entlang, bevor wir unseren Ort Riezlern wieder erreichen. 


Schöner Weg an der Breitach Richtung Riezlern
Schöner Weg an der Breitach Richtung Riezlern

Wir erreichen wieder unsere Herberge, während die Sonne langsam am Horizont verschwindet. Es war ein herrlicher Tag und eine tolle Tour an der Kuhgehrenspitze, die wirklich als Wintertour zu empfehlen ist. Im Sommer recht überlaufen, war heute trotz herrlichem Wetter nicht allzu viel los.

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Kommentare: 0
Kommentare: 20
  • #20

    eckard_schuster (Sonntag, 02 Mai 2021 16:34)

    Hallo Philipp, 2019 sind wir auf unserer 24 tägigen Alpenüberquerung durch die Venedigergruppe und Virgen-Lasörlinggruppe gekommen. Das Venedigergebiet hat uns so gut gefallen, daß ich mich zur Zeit in der Planung für eine 16 tägige Venedigerumrundung für das Jahr 2022 befinde. Ich schaue mal, ob ich etwas für meine Planung bei Dir abschauen kann. Aber im Großen und Ganzen steht die Tour. In meinem Instagram sind die Bilder der Etappen hinterlegt. MfG Frank

  • #19

    Wilco (Freitag, 11 September 2020 17:23)

    Hello Philipp,

    Thank you for your great blogs on the Heilbronnerweg.
    The photos on your website helped me a lot with the preparation on this route and what I would encounter.
    Hopefully you will publish a blog on the Watzmann in the future :), but in the meantime I wish you all the best.
    I will definitely find more inspiration for future tours on your website the upcoming months!

    Stay safe!

  • #18

    Othmar (Samstag, 05 September 2020 08:29)

    Sehr sehr sehr geil. Danke, da ist so viel Anregung dabei. Vielleicht wird das mit meiner Alpenüberquerung noch was

  • #17

    Moni (Montag, 31 August 2020 17:23)

    Hallo Philipp!
    Ich bin total begeistert von deinem Mut, Selbstvertrauen und Disziplin deine eigene Alpenüberquerung durchgezogen zu haben. Insgeheim träume ich auch schon seit Jahren von einem ähnlichen Projekt, hatte jedoch noch nie die Energie aufgebracht es in die Tat um zu setzen. Darum bewundere ich dich sehr. Du hast mir gezeigt, dass es möglich ist und das motiviert mich extrem. Vielleicht packe ich es tatsächlich in 2 Jahren an!
    Ich wünsche dir noch viele schöne Bergmomente und dass du immer gesund wieder ins Tal kommst!

  • #16

    Jürgen und Ruth (Freitag, 21 August 2020 12:10)

    Herzlichen Glückwunsch zu deiner erfolgreichen und spektakulären K1 Alpenüberquerung. Mit Spannung haben wir täglich deinen Blog erwartet, vielen Dank dafür , auch für die fantastischen Fotos, virtuell waren wir auch dabei. Wir wünschen dir jetzt eine angenehme und problemlose Heimreise und freuen uns auf das Wiedersehen.
    Ganz liebe Grüße Jürgen und Ruth

  • #15

    Kerstin (Dienstag, 18 August 2020 17:14)

    DANKE für die tolle Tourenbeschreibung des Heilbronner Weges. Insbesondere der Bockkarkopf ist für mich interessant. Die vielen detaillierten (!) Fotos helfen mir sehr, die Tour für unsere ganze Familie gut einschätzen zu können.

  • #14

    Hans 100 (Donnerstag, 23 Juli 2020 16:17)

    Zum Eurem Bericht Weißspitze:
    Gestern bin ich - seit 4 Wochen 80 Jahre alt - auf den Weißspitzengrat gestiegen. Von Kematen (ca. 1400 m, stdl. Bus von Sterzing) via 4 auf das Schlüsseljoch, 3A aufs Jaufenjoch, dann Weg 3 zur Rollspitze, zunächst einfach, dann ca.
    1 Stunde steil in teils schlecht markierten Steinfeld aufwärts. Anschließend leicht auf die Rollspitze, 2800 m. Kurz vor der Amthorspitze 2748 m wurde es schwierig mit Klettern II. Allein und da ich vor allem nicht wußte, wie es auf dem Grat weiterging, kehrte ich wieder um, stieg aber, um das steile Steinfeld zu vermeiden, weglos in das Brennerautobahn-Tal ab, bis ich auf Weg 11 stieß. Runter via 11A zur S12 zur großen Doppel-Tornante und 2,5 km Landstraß4 bis zum Bahnhof Gossensass. Letzter Zug um 22.02 nach Sterzing. Ca. 1400 bis 1500 HM, 13 Stunden. 2 kurze Gewitter.

    DANKE DANKE DANKE für Euren Saun-Weißspitze-Bericht. Ich erfahre von Euch, daß es somit ohne größere Probleme machbar ist. Plan: Sterzing (ca. 1000 m) auf dem Grat bis Weißspitze und wieder zurück. Mal sehen, was noch geht.

    Die Aussicht vom Grat ist wirklich wahnsinnig schön! Und herrlich einsam. Schafe, Kühe, Ochsen, Murmeltiere, keine Menschen auf der gesamten Tour. Was wird rund um die Sella los sein? Hunderte!
    Herzlichst!
    Hans 100

  • #13

    Katti (Sonntag, 19 Juli 2020 22:31)

    „Geh den Weg,
    der einen steinigen Aufstieg hat.
    Spüre die Sonne,
    die dich wärmt.
    Atme die Luft,
    die dich die Freiheit spüren lässt.
    Habe ein Ziel in Sicht,
    welches dir den Weg weist.“

    Philipp, ich wünsche dir alles Gute!

    Gruß, Katti M.

  • #12

    Ralf (Sonntag, 19 Juli 2020 21:37)

    Hallo Philipp,

    ich wünsche dir für morgen einen guten Start in dein Projekt! Ich werde hier immer wieder lesen, was du so zu berichten hast :-) Genieß die Zeit und pass gut auf dich auf!

    Viele Grüße, Ralf

  • #11

    Anna (Sonntag, 19 Juli 2020 21:25)

    Alles Gute auf all' deinen Wegen, Bruderherz! Pass auf dich auf!!

  • #10

    dj ötzi (Samstag, 04 Juli 2020 14:09)

    1000 höhenmeter im Schnitt und 5,6stunden Gehzeit pro tag. Ordentliches Programm. Viel erfolg!!

  • #9

    Max (Sonntag, 28 Juni 2020 21:02)

    geiles Projekt, mal sehen wo irgendwann der M1 langführt...

  • #8

    Carolin (Sonntag, 21 Juni 2020 20:48)

    Ein tolles Projekt mit deinem "K1", ich werde das weiter verfolgen. Viel Spaß bei deiner Tour!

  • #7

    Kai (Freitag, 15 Mai 2020 09:37)


    Der frohe Wandersmann
    Joseph von Eichendorff

    Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
    Den schickt er in die weite Welt,
    Dem will er seine Wunder weisen
    In Berg und Wald und Strom und Feld.
    Die Trägen, die zu Hause liegen,
    Erquicket nicht das Morgenrot,
    Sie wissen nur vom Kinderwiegen,
    Von Sorgen, Last und Not um Brot.

    Die Bächlein von den Bergen springen,
    Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
    Was sollt’ ich nicht mit ihnen singen
    Aus voller Kehl’ und frischer Brust.

    Den lieben Gott nur laß’ ich walten;
    Der Bächlein, Lerchen, Wind und Feld,
    Und Erd’ und Himmel will erhalten,
    Hat auch mein Sach’ aufs Best’ bestellt.

    Viel Erfüllung und Glück auf all Deinen Wegen, mein lieber Freund.

  • #6

    Röve (Freitag, 08 Mai 2020 22:28)

    Was denn mit dem Watzmann?

  • #5

    Alex Haug (Montag, 30 September 2019 22:46)

    Toller Blog mit super Beschreibungen �

  • #4

    Sven (Donnerstag, 26 September 2019 23:20)

    Netter Blog und schöne Routenbeschreibungen. Viel Spaß bei Deinen weiteren Touren und deren Dokumentation hier :)

  • #3

    Christian (Dienstag, 18 Juni 2019 13:30)

    Schöner Beitrag, Philk. Tolles Foto auf die drei Zinnen. Schöne und sichere Tour weiterhin. Bis bald beim Gipfelstürmer Scp. Lg Christian

  • #2

    Norbert Kohlmann (Samstag, 02 März 2019 13:29)

    "Wo ein Begeisterter steht, da ist der Gipfel der Welt. "

  • #1

    Heike Schwering (Dienstag, 12 Februar 2019 11:14)

    "Demut gebietend und erhebend zugleich, kaum etwas in der Natur flößt uns soviel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Bergen." (Kofi A. Annan)

    Sitz der Götter, Hexentanz und Heimatidyll, heilige Kultstätte und Heidis heile Welt. Das, was für viele Menschen die gefühlte Verbindung zwischen Erde und Himmel zu sein scheint, ist für mich ein wunderschönes Geröll des (Er)Schreckens.
    Zu hoch, zu stark, zu unberechenbar, zu übermächtig.

    Nein, ein Bergfreund im klassischen Sinne bin ich nicht.
    Aber gewiss ein Bewunderer derer, die sich mutig und respektvoll aufmachen, jene magischen Erhebungen zu erkennen und zu erklimmen.
    Mich hält die Schwerkraft demütig unten.

    Doch fühle ich mich reich beschenkt
    durch diese authentische und beherzte Seite
    dem Himmel trotzdem ein Stück näher sein zu können.

    Vielen Dank dafür!