"Wofür brauche ich eine Packliste für eine Tagestour" werdet ihr euch vielleicht fragen? Man packt einen Rucksack, legt ein paar Snacks hinein und eine Flasche Wasser und los gehts! Ganz so einfach sollte man es sich dann doch nicht machen - zumindest dann nicht, wenn man größere Unternehmungen mit langer Gehzeit und im Hochgebirge plant. Auch wenn die Liste der Dinge, die in den Tagestourrucksack kommen sicherlich wesentlich kürzer ist als bei Touren für mehrere Tage halte ich es für sinnvoll, sich auch auf diese Touren gut vorzubereiten und zu überlegen, was man benötigt und was nicht.
Grundsätzlich hängt es natürlich sehr davon ab, was für eine Tour geplant ist, ob hierfür besondere Ausrüstung benötigt wird und wie lange man unterwegs ist. Ich stelle euch hier meine typische Packliste für eine lange Tagestour im Hochgebirge vor, bei der weder Gletscher noch Klettersteige passiert werden. Beispiele hierfür sind der Große Widderstein oder der Große Krottenkopf im Allgäu. Also Touren mit einer Gehzeit von 7-8 Stunden und mehr als 1.200 Höhenmetern im Auf- und Abstieg.
Rucksack: 18L - 30L (je nachdem, wie viel Verpflegung und Kleidung benötigt wird)
Regenschutz: Regenjacke (Thirdlayer)
Kälteschutz: Isolationsjacke (Secondlayer)
Erste Hilfe Set (hab ich IMMER im Rucksack) / Blasenpflaster
Sonnenschutz: Cap oder Mütze / Sonnenschutzmittel (ggfs. auch für die Lippen) / Sonnenbrille
Getränke: Trinkflaschen (je nach Auffüllmöglichkeit unterwegs, mindestens 1L, ohne Auffüllmöglichkeit 1x 1,5L / 1x 1L)
Essen: Marschverpflegung (meist Brote) / Notfallverpflegung (Energieriegel), was Schönes (Gummibären)
Technik: Handy (auch für den Notfall), Uhr (Garmin Fenix 5), Gopro Hero 9), bei sehr langen Touren auch Powerbank
Stöcke: Distance Carbon Stöcke von Black Diamond
Tipps:
1. Passe die Verpflegung an: Ich prüfe vorher, ob es Einkehrmöglichkeiten gibt (und ob dies geöffnet sind) und welche Möglichkeiten es gibt um Trinkflaschen aufzufüllen. Wenn ihr unterwegs an zwei geöffneten Hütten vorbei kommt, reicht ggfs. auch eine kleine Trinkflasche. Seid ihr völlig in der Wildnis unterwegs lieber großzügig Wasser mitnehmen. Das gleiche gilt für die Verpflegung. Einen Energieriegel oder andere hochkalorische Dinge empfehle ich immer mitzunehmen. Der Abstieg kann lang werden, ist man im Hungermodus unterwegs...
2. Packe den Rucksack am Vorabend: In der morgendlichen Hektik ist schnell was vergessen. Ich packe meinen Rucksack - bis auf die Verpflegung) immer bereits am Vorabend und kann dann recht sicher sein, nichts zu vergessen.
3. Das Gepäck bestimmt den Rucksack - nicht umgekehrt! Legt erst alle Dinge zusammen die ihr mitnehmen wollt und wählt dann einen passenden Rucksack (falls ihr mehrere zur Verfügung habt). Die Menge an Gepäck bestimmt den Rucksack. Wer zunächst den Rucksack auswählt und dann packt läuft Gefahr, Dinge nicht mitzunehmen die benötigt werden (falls der Rucksack zu klein ist) oder völlig unnötige Dinge einzupacken ("ist ja noch so viel Platz im Rucksack").